Mensch läuft!

„Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft!“ Das sagte der tschechische Langstreckenläufer Emil Zatopek, nachdem er 1952 in Helsinki den olympischen Marathonlauf  gewonnen hatte. Nicht zuletzt wegen seines markanten Laufstils wurde  er als „Lokomotive von Prag“ weltberühmt. „Mensch läuft!“ Hat Zatopek nicht recht? Einen Lauf laufen wir schließlich alle – den Lebenslauf! Vor einem Langstreckenlauf kann ich mich drücken, vor dem Lebenslauf nicht. Langstreckenläufe kann ich mir bequem von der Couch im Fernsehen ansehen, den Lebenslauf dagegen erlebe ich „live“ und „ungeschnitten“. Auf einen Ausdauerlauf kann ich mich vorbereiten, aber nicht auf den Lauf des Lebens.

Läufst Du gerade auf der Schul- oder Ausbildungslaufbahn? Oder befinden Sie sich mitten auf der Berufslaufbahn?  Bewältigen Sie momentan einen mühsamen, schwierigen Streckenabschnitt oder meistern Sie gerade die Herausforderungen dieses Laufes locker, leichtfüßig und mit Genuß?

Auf welchem Streckenabschnitt Sie sich auch befinden mögen: Gott steht nicht am Streckenrand, sondern hat sich längst auf die Lebenslaufbahn begeben. Er hat sich dem Lauf des Lebens selbst gestellt. Gott blieb nicht in der Distanz eines Zuschauers. Leiden, Schweiß und Tränen blieben ihm dabei nicht erspart! In Bethlehem fiel der Startschuss und am Kreuz von Golgatha riss er das Zielband mit den Worten: „Es ist vollbracht!“ Am Auferstehungstag feierte er seinen Sieg über den Tod!  Weil Gott den Lauf des Lebens selbst bestritten hat, deshalb kennt er die Höhen und die tiefsten Tiefen des menschlichen Lebens.  Er hat sie selbst durchlaufen, durchlitten und überwunden.

Der „Mensch läuft“, aber ganz sicher keine Wegstrecke, die Gott unbekannt wäre, keine Strecke für die er uns nicht die nötige Kraft, Ausdauer und Perspektive geben wollte. Darauf gibt uns Gott sein Wort: Wer mit ihm unterwegs ist, bleibt nicht auf der Strecke, sondern kommt an sein gutes Ziel! Gott sagt: „Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott! Ich mache dich stark, ich helfe dir, mit meiner siegreichen Hand beschütze ich dich!“ (Die Bibel, in Jesaja 41,10)

 

Für die Sonntagsgedanken der Waiblinger Kreiszeitung 2009

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